(mit Ryuu von den Ackerfeldern)

Innerlich seufzend folgte ich dem Menschenjungen zum Marktplatz. "Reiten? Nein", antwortete ich knapp auf seine Frage. Ich kannte die Geschichten, die von Eragon und seiner Saphira handelten. Und auch, wenn es nach der Ausbildung wohl so weit war, anfangs standen andere Dinge auf der Tagesordnung. "Dazu bräuchtest du einen Drachen, der das zulässt und dein Gewicht tragen kann." Vorsichtig bewegte ich mich zwischen den Häusern und lenkte meine Schritte gleich gen Norden. Das Schiff, mit dem Ryuu gekommen war, schien bereits wieder abgelegt zu haben. Hier suchte niemand nach einem verschwundenen Schüler, was mich stutzig machte, und mir gleichzeitig die Bürde auferlegte, auf ihn aufzupassen. "Nach Norden und renn nicht wieder voraus", wies ich Ryuu an und wartete, bis er mich wieder eingeholt hatte. Zu meinem Glück schien gerade Frühstückspause zu herrschen, die Bewohner waren alle in ihren Häusern und die anderen Drachen ausgeflogen.

Fragen und noch mehr Fragen. Natürlich war es verständlich, dass er davon eine Menge hatte, aber der Ablauf war eigentlich ein anderer. Mit meiner Antwort wartete ich, bis wir das Ende des Dorfes fast erreicht hatten. So konnte ich in Ruhe darüber nachdenken. "Du bist vorhin einem Rubinflügler gefolgt", nahm ich seine zweite Frage zuerst auf. "Kleiner sind höchstens Jadeflügler." Cui Mailins Botendrachen würde er wohl früh genug kennen lernen, weshalb ich gar nicht weiter darauf einging. "Wie bei euch Menschen gibt es auch bei uns Drachen mehrere Rassen. Entsprechend wirst du hier auch einige unterschiedliche Persönlichkeiten kennen lernen.", erklärte ich Ryuu und verließ schließlich mit ihm das Dorf.

(Weg zum Schloss)

-> Von seinem Heim

Langsam kam der Tross aus Schülern hinterher, wenn auch mit weiteren Fragen. Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf. Was das Abschließen betraf, musste man sich hier auf der Insel keine Sorgen machen. Wer was klauen wollte, wusste einfach nur nicht, wo er die wenigen Dinge, die ich hatte, sonst finden konnte. Was wirklich traurig wäre.
Ich sah noch einmal zurück, dann überlegte ich auch schon, wie und wann ich welche Frage am besten beantwortete. Nun ja, Tracys letzte Frage war eigentlich die Beste in der Hinsicht. "Nun, Cuna de la Vida ist ein Auswanderungsprojekt. Hierher kommen die, die ein neues Leben beginnen wollen. Wenn jeder all seine Freunde und Familienmitglieder herholen würde, selbst für einen Besuch, würde die ganze Drachensache überall bekannt werden. Damit würden noch mehr Leute her kommen, mit teilweise schlimmen folgen." Daher waren wir auch immer recht vorsichtig mit den Dingen, welche über das Bermuda-Dreieck nach Außen gelangten. "Anders rum sind Besuche einfacher. Unter einigen Auflagen und Bestimmungen natürlich." Was die Besuche meines Vaters betraf, was das eine andere Sache. Denn dieser war ein Eingeweihter, hätte er doch an meiner Stelle sein sollen. Aber wenn hier immer allerhand anderer Besucher wären, würde sich dieses Projekt irgendwann zu einer Touristen-Attraktion entwickeln. Was einfach schlecht für die Drachen wäre.
Und dann waren da die anderen Fragen. Tatsächlich waren die leichter zu beantworten als gedacht. "Theorieunterricht gibt es tatsächlich. Weil es leichter ist, euch bestimmte Dinge dort beizubringen, als wenn ich jedes Mal eine ganze Schar von euch mitnehmen würde. So habe ich bereits ein paar andere ausgebildet. Mit zwei oder drein funktioniert das, aber nicht mit so vielen. Auch das Nest werdet ihr im Laufe des Unterrichts bestimmt besuchen. Dafür ist euer Lehrer Berry Morgan zuständig. Er war schon von Anfang an für die Aufzucht der kleinen Drachen zuständig. Und eben für die Eier, welche es auf der Insel hier gibt. Und was den Rest betrifft... Das meiste, was wir über diese Insel und die Drachen insbesondere wissen, ist in der Bibliothek zu finden. Wirklich aktiv wurden hier vor rund 50 Jahren die ersten Drachen gezähmt. Davon sind heute nur noch Kasha, Caelum und Sahara übrig, welche damit auch unsere ältesten Drachen sind. Ältere gibt es allerdings. Ich kenne einen, der auf Isla del Desierto lebt, aber die Jahre hat er natürlich nicht gezählt. Deswegen kann ich euch diese Frage nicht genau beantworten. Aber wenn ich mir unsere Drei so ansehe, werden sie wohl doch ziemlich alt." Und was Rüttelschuppe betraf... Irgendwann würden sie den alten Dünenschatten schon sicherlich treffen können. Dann konnten sie ihn selbst nach Geschichten und Co fragen.
Blieb die letzte Frage. Die nach den Soldaten. "Was die Soldaten betrifft, so ist das recht einfach. Ursprünglich war Projekt Cuna de la Vida eine Militäroperation. Daher auch die intensive Geheimhaltung. Es soll ja niemand die Drachen als Waffe einsetzen können." Allerdings war das nun so eine Sache. Man wusste viel mehr und wir, die Bewohner, kontrollierten höchstselbst, wo die Eier waren und an wen sie gingen.

Als wir auf dem Marktplatz ankamen, entdeckte ich direkt eine mir nur zu vertraute Gestalt. Jurryt mit seinen blauen Schuppen. Aber er war zu weit weg und so richtete ich meinen Blick weiter runter, wo ich auch direkt seine Reiterin entdeckte. Da war ja endlich Reintje. Scheinbar hatte Tarragon ihr Bescheid gegeben. Ich hob den Arm, um ihr zu winken. "Hier, ich hab deine Schüler bei mir!" So musste sie nicht erst zu meinem Haus und von Herodes gesagt bekommen, dass wir schon weg waren.

Dass uns niemand besuchen können würde, stimmte mich kurz traurig, doch gleich darauf durchströmte mich Erleichterung. Solange wir für Besuche von der Insel durften, war ja alles gut! Ich würde mir für meine Familie und meine Freunde wohl nur einfach überlegen müssen, was ich ihnen erzählen würde, um ihren neugierigen Fragen entgegen zu wirken. "Ja, es macht ja auch Sinn, dass man nicht jeden hierher lassen kann", stimmte ich Adam jetzt, da ich beruhigt war, zu. "Und ihr wisst ja auch nicht, wen die Schüler so an Freunde und Familie anschleppen würden, man kann ja nicht jeden einer so genauen Prüfung unterziehen." Ich lauschte interessiert, was Adam noch vom dem Unterricht erzählte. Auf das Drachennest war ich ja schon besonders gespannt! Und diese Drachen, von denen er redete, würde ich auch gerne mal kennen lernen. Ich hatte aber gleich eine neue Frage auf Lager. "Was ist denn mit den anderen Drachen passiert?", hakte ich nach. "Also denen, die zuerst gezähmt wurden." War ihnen etwas Schlimmes passiert? Oder hatten sie nur einfach genug von Menschen gehabt und waren abgehauen? Dass keine Soldaten mehr hier stationiert waren und wir nicht für irgendwelche militärischen Zwecke hier waren, war doch noch einmal schön zu hören. Wenn es anders gewesen wäre, hätte ich auch schnell die Flucht ergriffen!
Ich war so beschäftigt damit gewesen, Adams Ausführungen zu lauschen, dass mir der Drache, der vor uns aufgetaucht war, erst ziemlich spät auffiel, genauso wie seine Begleiterin. Neugierig folgte ich Adam, der auf die beiden zuhielt, offensichtlich, um uns bei ihnen abzuliefern.

-> Von Adams Zuhause kommend

Die Reise ging also weiter. Wir gingen den Weg entlang und Adam antwortete so gut er konnte auf unsere Fragen. Ich hielt vorne mit ihm Schritt um ja keine Antwort zu verpassen, hielt mich aber etwas zurück und schaute mich in der Umgebung um.
Das keine Besucher auf die Insel durfte fand ich gut, weil das heißt allgemein ist es auf der Insel ruhiger und man kann sich viel besser nach draußen setzen und lesen und die Natur genießen, als in Osaka wo ich herkam in irgendeinem Park. Natürlich war es aber in einer so großen Stadt wie Osaka nicht verwunderlich, das viele Menschen unterwegs waren.
"Verständlich, dass es einfacher ist im Unterricht Dinge zu vermitteln als beim Spatzieren mit ein paar mehr Leuten" stimmte ich zu und brachte mich somit wieder in die Konversation mit ein. Theorieunterricht bekamen wir also von einem Berry Morgan, den Namen merkte ich mir gleich mal und freute mich, als Adam die Bibliothek erwähnte. Ich wollte gerade nachfragen ob die Bibliothek frei zugänglich war, als Tracy eine wesentlich interessantere Frage über den Verbleib der anderen Drachen stellte.
Natürlich konnte ich mir vorstellen, dass ein paar schon gestorben waren, da es wahrscheinlich unterschiedliche Arten waren und diese unterschiedlich lang lebten, aber selbst dann gab es wieder Ausnahmen wie bei Menschen die weit über 100 Jahre alt wurden. Oder natürlich sie wurden getötet um zum Beispiel Zeugen Beiseite zu schaffen, was ich aber nicht hoffte. "Hoffentlich sind nicht alle davon schon gestorben." Brachte ich aber dann meine Gedanken doch in die Frage mit ein.
Wenn man beschlossen hätte einen Drachen als Waffe einzusetzen hätte man wahrscheinlich in so einigen Kriegen das Blatt wenden können, aber gut, dass das nicht passiert ist.

Wir kamen langsam auf eine Art Dorfplatz mit Häusern die unterschiedlicher nicht sein konnten. Und mitten in diesem Kunterbunt aus zusammengewürfelter Häuser blitzte etwas Blaues hervor. Bei näherem Betrachten war ich mir ziemlich sicher, dass das ein Drache war. Als wir weiter gingen bestätigte sich mein Verdacht.
Adam schien gefunden haben, wonach er gesucht hatte und winkte einer Person zu, die uns wahrscheinlich weiter anstelle von ihm begleiten würde. Der erste Eindruck ist ja meist der Wichtigste. Von Weitem wirkte sie sehr sympathisch, wenn auch etwas gestresst.

Die einzige Person, die für einen Besuch in Frage gekommen wäre, wäre mein Vater gewesen, und ich bezweifelte, dass der die Motivation aufbringen würde, seine selbst gewählte Isolation zu verlassen und auf eine versteckte Insel zu fahren, weswegen mir diese Information nicht viel ausmachte. Solange ich ihn noch ab und zu besuchen konnte, passte das für mich. Um die Auflagen dafür würde ich mich kümmern, wenn es soweit war, meine Motivation dafür hielt sich gerade noch in Grenzen. Auf den Unterricht war ich schon sehr gespannt, denn bisher kannte ich nur die Online-Version davon, auf eine richtige Schule war ich ja nie gegangen. Wobei man das hier wohl nicht als normale Schule bezeichnen konnte. "Wie viele Stunden am Tag haben wir denn Unterricht?", fragte ich nach, denn etwas nervös machte mich der Gedanke schon. Ich war es gewöhnt, nicht mehr als ein-zwei Stunden am Tag mit so etwas verbringen zu müssen und ansonsten frei durch die Gegend zu wandern, und es würde mich wohl doch etwas frustrieren, wenn ich meine Zeit auf dieser faszinierenden Insel nur damit verbringen würde, in einer Bibliothek zu sitzen und auf eine Tafel zu starren. Wobei das mit dem Drachennest nach einem guten Ausgleich dafür klang. Meine Gedanken wurden allerdings schnell von Adams Erzählung über die ältesten Drachen abgelenkt. Ob es wohl eine Möglichkeit gab, das wahre Alter dieser Drachen herauszufinden? Vielleicht anhand von Erinnerungen an Ereignisse, die sie besaßen? Ich war so ins Grübeln vertieft, dass ich Adams weitere Worte kaum hörte, und ich tauchte erst wieder aus meinen Gedanken auf, als ich den Drachen erblickte, der mitsamt seiner Begleiterin auf uns zu warten schien. Mein Blick lag voller Staunen auf ihm, und in Gedanken stellte ich bereits Vergleiche zwischen diesem Drachen und Herodes an und arbeitete die Unterschiede zwischen beiden hervor.

-> Von Adams Zuhause

Na das waren doch einige interessante Neuigkeiten und Antworten die uns hier erwarteten. Etwas Schade, dass man Freunde und Familie nicht hierherholen konnte aber immerhin konnten wir sie besuchen und so wie ich mich selbst kannte, würde es eine Weile dauern bis ich das Bedürfnis fühlen würde sie zu besuchen. Sobald die Aufregung über das ganze hier und meine Abenteuerlust etwas abebben würde. Wahrscheinlich. So oder so! hier gab es so viel aufregendes zu sehen. Hörte ich dann auch zu, wobei ich eine weitere Frage hatte. »Na solange wir Theorie haben aber auch hoffentlich Praxis ist doch gut. Ist dieser Berry Morgan dann unser Klassenlehrer?« Immerhin hatte Adam ja auch gesagt, dass er unser Lehrer wäre. Hatte ich ja noch keine wirkliche Ahnung wie das funktionieren würde dann. Ebenso war ich gespannt was uns Adam über die anderen Drachen erzählen würde.

Wir gingen auf eine Frau zu und einen Drachen? Wie viele es hier wohl gab? Ich konnte nicht anders als neugierig zu diesem zu schauen. Hörte aber dann auch zu, als die Frau sich als eine unserer Lehrerinnen vorstellte. Okay wir hatten also mehrere Lehrer auf jeden Fall. Immerhin: Wer wusste schon ob diese Schule nicht nur einen oder zwei Lehrer hatte? Immerhin war diese Insel jetzt auch nicht sooo gross, dass ich annahm, dass man da so viele Schüler hatte. »Guten Tag! Adam hat uns ein wenig von der Insel erzählt und den Drachen. Also konnten wir so nur noch ein Stück mehr lernen.« Fand ich. Also ich fand nicht, dass das irgendwie dramatisch war oder nicht. Im Gegenteil. So hatten wir doch etwas Kuchen und Kaffee gehabt und uns etwas kennenlernen können schonmal.

Reintje bemerkte uns zum Glück und kam näher. Darüber war ich froh, denn so konnte ich die Gruppe übergeben und sie konnten eine richtige Lehrerin löchern. Wobei ich selbst wieder ein paar Fragen gestellt bekam. Es amüsierte mich, wie ich eindeutig Recht behalten hatte mit dem Grüppchen hier.
"Die meisten sind gestorben. Es kann aber durchaus sein, dass der ein oder andere einfach nur verschwunden ist. Unsere drei Veteranen reden nicht gerne darüber." Aber soweit ich wusste, was Kasha ja auch nicht mit den anderen zurück gekehrt, sondern angespült worden. Daher konnte es gut sein, dass vielleicht noch irgendwo ein Drache dieser Gruppe lebte.
"Es gibt vier Schulklassen, die verschiedene Klassenlehrer haben. Berry ist einer davon, Reintje eine andere." Damit waren vorerst auch die letzten Fragen beantwortet. Gerade rechtzeitig und ich schenkte Reintje ein kleines Lächeln. "Oh, ich hoffe, es ist nicht allzu schlimm. Er hat sich ja gestern auch ganz schön angestrengt um zu helfen." Und so weit ich hatte sehen können, war er damit auch sehr erfolgreich gewesen. Aber da er hier gewesen war, konnte es ja nicht allzu schlimm sein. Reintje begrüßte die Schüler und ich sah schon die nächsten Fragen kommen. Irgendwie tat sie mir ja Leid. "Sie haben Kaffee und Kuchen bekommen, also wird es wohl nicht nötig sein, sie direkt in die Küche zu schleifen. Aber du solltest dich darauf einstellen, dass sie dir Löcher in den Bauch fragen werden. Über so gut wie alles," meinte ich amüsiert, während ich mir den Bart am Kiefer kurz kratzte. Wahrscheinlich musste der auch bald mal wieder ab, aber das würde ich noch so lange wie möglich hinauszögern. "Aber ich schätze mal, sie werden sich gut in der Schule machen, wenn sie weiterhin so aufgeweckt und neugierig bleiben. Kann mir vorstellen, dass sie später mal mit auf Expeditionen kommen werden." Bei all der Neugierde sah ich sie tatsächlich schon auf anderen Inseln, wo sie die verschiedenen Geheimnisse erkundeten und Mysterien aufdeckten. Hoffentlich waren ihre Drachenpartner später auch so aufgeweckt und wissbegierig.

"Verschwunden?" Ich war so fasziniert von dem, was Adam uns erzählte, dass ich beinahe stolperte, weil ich so gar nicht mehr auf den Weg achtete. "Wie konnten sie denn einfach verschwinden? Wenn sie gezähmt worden sind, gab es da niemanden, der auf sie geachtet hat?" Für mich klang das nach einem Geheimnis, das ich nur zu gerne erkunden würde. Wobei es nicht so klang, als würden wir viel Zeit für so etwas haben, aber irgendwie würde ich das schon noch unterbringen. Erst einmal wandte ich meine Aufmerksamkeit jedoch der Lehrerin zu, die sich uns vorstellte. "Hallo, ich bin Tracy Williams", stellte ich mich mit einem breiten Lächeln vor. Bei Saphiras Worten nickte ich bestätigend und fügte noch an: "Es war sehr interessant!" Adam warnte die neue Lehrerin vor, dass wir etwas neugierig waren, es klang aber nicht so, als hätte er ein Problem damit. Wobei sich für mich gleich die nächste Frage auftat, denn dem Gespräch zwischen Adam und Reintje lauschte ich natürlich aufmerksam. "Was für Expeditionen denn?" Das klang wirklich spannend!

"Oh" Die meisten Drachen schienen tatsächlich schon gestorben zu sein, auch wenn Adam die Hoffnung nicht aufgab und meinte, dass sie verschwunden waren. Auch ich hoffte natürlich, dass die alten Drachen noch irgendwo lebten. "Hallo, ich bin Wanheda Shimizu, schön Sie kennenzulernen." Stellte ich mich nach Tracy vor. Ich fand gut, dass wir nacheinander neue Leute kennenlernten, weil ich dann die Namen meiner Begleiter öfter hörte und sie mir somit besser merken konnte. Ich war schon gespannt wen ich als Lehrer bekam. Solange alle Lehrer aber so wie Reintje und Adam drauf waren, gab es hier keine schlechten Lehrer. Expeditionen hörten sich echt spannend an. Gleich nach Tracys Frage über ebendiese fügte ich hinzu. "Erklärt das dann die UFO Sichtungen? Sind das in Wahrheit Drachen auf Expedition?" Adam hatte Recht, wir waren eine sehr neugierige Gruppe, aber war das nicht verständlich? Eine neue Insel, DRACHEN und neue Leute. Das ruft ja förmlich danach Fragen zu stellen. Ich glaub ich muss mir ein Notizbuch besorgen und Geschichten über die Insel aufschreiben. Moment mal... Stammen dann die Geschichten in Fantasyromanen über Drachen von dieser Insel? Bei Gelegenheit muss ich das mal irgendwen fragen.

Junge Drachen waren wirklich einfach zu durchschauen. “Dann kann es wirklich nicht schlimm gewesen sein.” Ein Drache, der spielen konnte, war in bester Verfassung. Ich sah noch einmal in Jurryts Richtung und konnte mir sehr gut vorstellen, wie dieser über eine kleine Verletzung klagte, die für ihn selbst allerdings schon ein halber Weltuntergang war. “Aber Herodes soll sich noch ein wenig zurück halten. Sein Hals ist leicht entzündet,” erklärte ich dann meinerseits. Also zwei absolut schwerverletzte Drachen, wie ich innerlich amüsiert feststellte.
Ich winkte Reintje und den neuen Schülern noch hinterher, als sie sich auf zum Schloss machten. “Viel Spaß noch und bis bald!” Garantiert würden wir uns bald wieder sehen, immerhin war die Insel nicht so groß wie einige der anderen. Auch wenn ich bald wieder aufbrechen musste. Diese Jahreszeit war der Beginn der Balzzeit vieler Drachenarten und ich wollte noch einige Nester festhalten, damit wir später ein paar Eier holen konnten. Aber Herodes ging nun mal vor.
Als die Gruppe nun zwischen den Häusern verschwunden war, wandte ich mich ab, um zu meiner Hütte zurück zu gehen. Da ich sie nun nicht selbst zum Schloss bringen musste, konnte ich meinen Drachen selbst zum Arzt bringen. Nicht, dass dieser sich doch noch zierte und so spät wie möglich ging, damit er Kazuma vielleicht verpasste.

-> geht zurück nach Hause

Kommt vom Schlossweg


“Es kann durchaus sein, dass sie aus anderen Richtungen als wir gekommen sind. Oder ihre Flüge einfach später gelandet waren.” Ich selbst hatte auch erst zu unserem Abreiseort fliegen müssen, wodurch man die Gesamtreisezeit theoretisch verlängern müsste.
Bei dem Gedanken musste ich mir unbedingt noch mal eine Weltkarte vornehmen, das sogenannte Bermudadreieck einzeichnen und mit dem abgleichen, was wir wussten.

Die Straße führte uns an ein paar Häuser vorbei, ohne dass der Weg schmaler wurde. Es waren gut mehrere Meter und diente wohl, neben der Kutsche, auch den Drachen zum Gehen. Was, wenn ich ehrlich war, erstaunlich gut durchdacht war.
Dann kamen wir auf einen Platz, von dem aus weitere solcher Wege abgingen. Den zum Hafen kannten wir, aber es gab auch einen nach Osten und einen nach Westen. Euan riss mich allerdings aus dieser Beobachtung. “Hm?”
Ich sah mir die Häuser nun bewusster an und dann... sah ich tatsächlich, was er meinte. Da war eine Hütte aus Holz, einer kanadischen Blockhütte nicht unähnlich, und dann eine Art Bungalow mit verputzter Fassade. “Stimmt. Jetzt, wo du es sagst, fällt es besonders auf. Als hätten die Bewohner hier einfach ein Stück Heimat mitgebracht...” Welche Bauweise die Praktischste war, darüber ließ sich streiten. Aber ich fand, dass das Bild des Dorfes ziemlich gut dem bunt gemixten Haufen von Schülern ähnelte.
“Das Dorf der Drachen. Ich glaube, hier könnte sogar der rote Riese landen, ohne alles abzureißen.” Eine einzigartige, durchaus faszinierende Dorfstruktur. Und es war bewohnt. Ein paar Menschen konnte ich sehen und wenn mich nicht alles täuschte, sollte hier auch irgendwo Sahara sein. Zumindest nach dem, was ich unserem Lehrer bei unserer Ankunft entnommen hatte. Aber eben gerade konnte ich den sandfarbenen Drachen nicht sehen.
“Wir wollten zum Gerber. Der wird wahrscheinlich irgendwo am Rand des Dorfes leben, ich habe mal gelesen, dass diese Art von Arbeit ziemlich stinken soll.” Es war nicht der beste Anhaltspunkt, aber mehr, als einfach sinnlos in irgendwelche Seitengassen hineinzulaufen.

"Oh, das hört sich sinnvoll an", gab ich Aiden Recht, nachdem ich mir seine Worte noch einmal kurz durch den Kopf gehen habe lassen. Klar, es erschien jetzt eigentlich sehr logisch, denn dass wir aus den verschiedensten Ecken der Welt kamen, war ja offensichtlich. Da dauerte es für jeden natürlich unterschiedlich lange, bis man am Abfahrtsort eingetroffen war. Wobei es sich für mich bisher so angehört hatte, als ob es eigentlich nur diesen einen Treffpunkt gab, von wo aus alle mit demselben Schiff auf die Insel gelangen sollten. Aber wie man sah, schien doch nicht alles so reibungslos verlaufen zu sein, wie man sich womöglich gedacht hatte.
"Woran hast du gerade gedacht?", wollte ich von Aiden wissen, denn mein Kommentar zu den verschiedenen Bauten hier, schien ihn aus irgendwelchen Überlegungen gerissen zu haben. Wobei ich inzwischen gemerkt hatte, dass er wohl immer etwas fand, über das er nachdenken konnte. Aber er sah sich daraufhin die Häuser wohl nun genauer an und kam dann zum selben Schluss, zu dem auch ich schon gekommen war. "Mir gefällt dieser bunte Mischmasch", meinte ich dann noch dazu. Es hatte schon wirklich etwas, dass die Häuser alle ein wenig anders aussehen. Da wurde einem wirklich noch einmal bewusst, dass man wohl alle möglichen Leute auf die Insel geholt hatte. "Da hat man wohl wirklich mitgedacht", fügte ich an Aidens Worte an, als er meinte, dass hier wohl auch ohne große Probleme dieser riesige Drache, den wir bei unserer Ankunft gesehen hatten, landen könnte. Tatsächlich schien das Dorf so gebaut zu sein, als ob man auch darauf geachtet hätte, dass sich Drachen hier relativ leicht bewegen konnten. Vermutlich nicht alle, aber an Sahara oder Rhena hatte man schon gesehen, dass diese beiden nicht allzu groß waren. Also im Vergleich zu anderen Drachen, die wir bereits kennengelernt hatten.
Aiden erinnerte dann aber auch schon daran, dass wir ja zum Gerber wollten und es würde wohl tatsächlich das Beste sein, wenn wir dies gleich erledigten. Dann war das immerhin soweit schon mal abgehakt. "Dann fragen wir uns doch einfach durch. Die werden uns ja wohl den Weg sagen können", schlug ich vor, denn das würde ohne Zweifel die schnellste und einfachste Lösung sein, wie wir zum Gerber kommen würden. Ich stromerte zwar auch gerne ohne Anhaltspunkte und einfach auf gut Glück und nach purem Instinkt durch die Gegend, aber so würden wir uns wohl längeres Suchen ersparen.

Natürlich machte das Sinn, daher sagte ich darauf nichts großartig. Immerhin war es ein Fakt, dass wir aus den unterschiedlichsten Ecken der Welt kamen. Alleine wir beide waren das beste Beispiel dafür, wobei Euan ja doch teilweise irische Wurzeln aufzuweisen hatte. Damit hatten wir durchaus etwas gemeinsam. Aber es gab auch genügend Leute aus anderen Ecken der Welt. Die Franzosen-Geschwister zum Beispiel. Fehlte nur noch, dass mit ein Chinese oder dergleichen über den Weg lief. Dann würde mich wohl gar nichts mehr wundern.
Bei der Frage, woran ich gerade gedacht hatte, deutete ich auf die breite Straße, welche zum Hafen führte. "Von Norden nach Süden verläuft ein direkter Weg vom Schloss zum Hafen. Und auf diesem Platz kreuzt ein breiter Weg von Osten nach Westen. Ich frage mich nur ein wenig, zu welchen orten diese beiden Enden liegen." Es mussten ja wichtige Orte sein, wenn alles vier wie Hauptstraßen wirkte. Gerne hätte ich mir das aus der Luft einmal angesehen, das musste durchaus ein interessanter Anblick sein. Vor allem auch mit den ganzen durcheinander gewürfelten Häusern. Aber wahrscheinlich würde es noch einige Monate dauern, bis wir auf dem Rücken eines Drachen saßen. Und bis dahin musste der Ausblick wohl warten. Aber die Straßen und auch der Platz hatten mich auf den Gedanken gebracht, dass man hier stark auf das Zusammenleben mit den Drachen gedacht hatte. Und das von Anfang an, so, wie die Häuser platziert worden waren.
Kurz ging mein Blick auch in die Richtung, wo an unserem ersten Tag der rote Riese zu sehen gewesen war, aber das gehörnte Haupt war nicht zu sehen. Schade eigentlich. Er war immerhin wirklich beeindruckend und erinnerte einen daran, wie furchteinflößend so große, geflügelte Echsen sein konnten. Der bräuchte nicht mal einen Happs für uns beide zusammen. Kasha war zwar auch riesig und vor allem auch massig, aber die Drachin strahlte etwas aus, was ich nicht gerade bedrohlich nennen würde. Eher wie eine meiner Tanten, die zwar auch groß und alles war, aber eben auch furchtbar nett und immerzu etwas zu backen schien.
Nun sah ich mich jedoch um, um eine Person herauszusuchen, die nicht allzu beschäftigt aussah. "Warte kurz," sagte ich lediglich zu Euan, als ich jemanden entdeckt hatte, auf welchen ich dann auch ohne zu zögern ging. Es war einer dieser Typen, denen man den Soldaten einfach ansah. Kurz geschorenes Haar, ernstes Gesicht und ein Blick, der schon einiges gesehen zu haben schien. Höflich wechselte ich ein paar Worte mit ihm, fragte ihn nach der Gerberei. Und auch wenn der Kerl grimmig aussah und ich eindeutig bemerkte, dass er mich kritisch musterte, erklärte er tatsächlich, wo ich die Gerberei finden würde. Er deutete auch mit einem Fingerzeig zu einem etwas breiterem Weg, dem wir im Grunde genommen nur folgen brauchten. "Immer der Nase nach," brummte er zum Abschied und ging dann auch. Ich selbst wandte mich zu Euan um, winkte ihn und schlug dann den Weg ein, der mir eben gezeigt worden war.


Geht die Straße entlang zur Gerberei & Lederverarbeitung

"Wenn wir später noch Zeit haben, können wir die Wege ja mal ablaufen", schlug ich vor, immerhin war es ja auch unser Plan gewesen, uns im Dorf ein wenig umzusehen. Mal sehen, wie lange es überhaupt beim Gerber dauern würde oder was uns da eigentlich erwartete, aber wenn es nicht allzu viel Zeit dort in Anspruch nahm, konnten wir uns ja noch leicht im Dorf umsehen. Zum Abend, wenn es Essen gab, würde es bestimmt wieder von Vorteil sein, wenn wir im Schloss sein würden. Wurde in der Richtung überhaupt mal was erwähnt?, überlegte ich dann auch schon, ob uns schon einmal gesagt worden war, ob wir wieder zu einer bestimmten Zeit im Schloss zurück sein sollten. Ganz ehrlich, ich wusste es nicht mehr, aber darüber würde ich mir erst wieder Gedanken machen, wenn es mal so weit sein sollte.
Erneut schien Aiden wieder über irgendetwas nachzudenken, doch fragte ich dieses Mal dann auch nicht wieder nach. Auch, weil er mich schließlich anwies, zu warten, während auf jemanden zuging, welcher nicht gerade so wirkte, als ob er von der angenehmen Sorte wäre, so wie der dreinblickte. Tatsächlich sah der Mann wie ein typischer Soldat auf, wenn man zurück auf Klischees griff. Während Aiden also nun den Mann ansprach und ihn vermutlich nach dem Weg zur Gerberei fragte, blieb ich, wo ich war und ließ stattdessen meinen Blick wieder über die Häuser hier streifen. Einige von den Bauten kamen mir sogar ein wenig bekannt vor und ich war mir ziemlich sicher, dass ich den ein oder anderen Baustil schon mal in Europa gesehen hatte. Manche konnte ich recht genau zu einem gewissen Land zuordnen, andere eher nicht, aber dieser Mischmasch gefiel mir hier wirklich. Schließlich sah ich dann wieder zurück zu Aiden, dessen Gespräch mit dem Soldaten wohl aber allmählich zu Ende ging und anscheinend wusste Aiden jetzt auch, wo es langging. Er winkte mir und ich setzte mich wieder in Bewegung. Mit wenigen Schritten hatte ich dann auch wieder zu ihm aufgeholt und folgte ihm.

(Euan -> Gerberei)

Kommen vom Gerber

Der Weg zurück war wesentlich einfacher zu finden. Und ich war auch ein wenig froh darüber, von dem Gerberhäuschen wegzukommen, selbst wenn ich mich langsam an den Geruch dort gewöhnt hatte. Es war eben doch eine vollkommen neue Erfahrung damit gewesen und ich war mich sicher, dass das keine Arbeit für mich war. Nicht mal zu zuschauen, obwohl ich mich gerne bildete. Euan neben mir wurde wohl langsam zu einem vertrauten Bild, immerhin war es nicht das erste Mal. und so wie ich ihn einschätzte, würden wir vermutlich auch zusammen mal das Dorf erkunden, sobald es die Zeit einmal zuließ. Denn in der Hinsicht waren wir uns wohl recht einig, dass wir es und doch noch einmal genauer ansehen wollten.
"Später, noch geht es." Bisher waren wir noch nicht weit mit dem Gepäck gelaufen, daher konnte ich den Rucksack noch ein wenig tragen. Nicht zuletzt, weil ich ihn ja erst vor einigen Minuten aufgesetzt hatte. Aber vermutlich würde ich noch darauf zurück kommen. Schließlich war Euan, trotz der eher geringen Körpergröße, recht kräftig. Wahrscheinlich konnte er noch einiges mehr über eine wesentlich längere Zeit tragen. Aber ich wollte die Sachen nicht jetzt schon übergeben, sonst würde ich mir vermutlich seltsam vorkommen. Als könnte ich das nicht durchziehen. Und schon erreichten wir den Marktplatz, von dem aus es ganz leicht war, in Richtung Schloss zu gelangen. Es ging eigentlich immer nur nach Norden. Als wir den Dorfrand erreichten, konnte man in einiger Entfernung am Himmel etwas sehen, was sich bewegte. Es musste ein Drache sein, so viel stand fest, aber welcher war nicht zu erkennen. Dafür war er zu weit weg.
"Würde mich nicht wundern, wenn sie Drachen ausschicken, um die Ausgangssperre durchzusetzen." Immerhin konnte man von weiter oben auch viel mehr sehen. Aber mit etwas Glück würden wir es noch vor der Dunkelheit zurück schaffen, ohne dass man uns aufgabeln musste. "Aber vielleicht sollten wir uns trotzdem beeilen." Bevor es Strafen hagelte, wie sie teilweise schon angedeutet worden waren.

Geht zum Schlossweg.

(Kommt vom Gerber)

Recht schnell kamen wir wieder zurück im Dorf an, aber von dort aus würde es dann auch gleich weiter in Richtung Schloss gehen. "Schon blöd, dass wir uns das Dorf nicht noch ein wenig mehr ansehen konnten", meinte ich auf dem Rückweg, die Arme mal wieder hinter dem Kopf verschränkt. Das Dorf würde uns zwar nicht weggelaufen, aber ich hatte schon den Drang, mich noch ein wenig weiter umsehen. Aber wir wurden ja auch schon oft genug ermahnt, dass wir vor Einbruch der Dunkelheit wieder zurück im Schloss sein sollten, also würde ich mich eben halt mal daran halten. So wie ich Aiden allerdings einschätzte, hatte er ja ebenso Lust darauf, sich das Dorf genauer anzusehen und vermutlich waren wir da auch nicht die Einzigen.
"Alles klar. Sag einfach Bescheid, dann kann ich schon übernehmen", meinte ich daraufhin, dass es im Moment für Aiden noch ging, den Rucksack zu tragen. Aber immerhin war ja auch mein Zeug drin, da war es wirklich das Mindeste, wenn wir später wechselten. Das Angebot stand jetzt immerhin und Aiden konnte darauf zurückgreifen, wenn er wollte. Inzwischen waren wir auch wieder beim Marktplatz angekommen und wir konnten den direkten Rückweg zum Schloss antreten. Als ich meinen Blick ein wenig später gen Himmel richtete, entdeckte ich in weiter Ferne einen sich bewegenden Punkt, welcher nur ein Drache sein konnte. Doch selbst für mein hervorragendes Sehvermögen war er zu weit, als dass ich Genaueres erkennen konnte. Das würden wir wohl noch oft genug zu sehen bekommen und irgendwann war es wohl sowas, als wenn man einen Vogel am Himmel fliegen sah.
"Würde ja beinahe schon an Überwachung grenzen", gab ich auf Aidens Aussage bezüglich der Drachen und der Ausgangssperre hin zurück und wirkte davon nicht sonderlich angetan. Zu viele Regeln waren auch nicht gut, vor allem wenn man sie so strikt durchzusetzen versuchte. Das schränkte einen doch total ein. Hoffentlich würde sich das mit Zeit hier noch ein wenig lockern, denn ansonsten würde es sich wirklich wie noch damals in der Schule anfühlen. "Ja ja, ist ja schon gut. Wir werden schon noch rechtzeitig ankommen", meinte ich dann nur noch, grinste dabei aber ein wenig, als ich gemeinsam mit Aiden das Dorf verließ.

(Euan -> Schlossweg)

Kazumas Praxis --->

„Freut mich zu hören, dann werde ich euch auf jeden Fall wieder einmal zu Tee und Kuchen entführen“, meinte ich sanft lächelnd zu den beiden. Ja, wer sich mit mir anfreundete musste damit rechnen, immer wieder einmal zu einem Teekränzchen eingeladen zu werden, da diese bei mir nie fehlen durfte.
Mit schnellen Schritten schlug ich dann den Weg zu Adams Haus ein, welches sich eher am Dorfrand befand. Inzwischen war es um einiges ruhiger geworden auf den Strassen, stand die Sonne ja auch schon weit im Westen. In diesem kleinen Dorf wusste man schon nach kurzer Zeit wer in etwa wo lebte, auch ohne von den entsprechenden Personen eingeladen worden zu sein. Irgendwie gefiel mir das gut an Cuna de la Vida. Momentan war es so übersichtlich, dass man sich ohne grossen Problemen auf der Insel zurechtfinden konnte. Gerberei, Bäckerei, Arztpraxis nach einer Woche wusste man, wo sich diese Gebäude befanden. Das gab eine bestimmte Sicherheit vor allem wenn man neu war auf der Insel. Zwar war die restliche Insel ziemlich umfangreich und man konnte stets Neues entdecken, doch im Dorf selbst verlief man sich höchstens in den ersten drei Tagen, anschliessend hatte man einen ziemlich guten Überblick.
Als wir nur noch wenige hundert Meter vor Adams Zuhause entfernt waren, vernahm ich auch schon bekannte Stimmen. „Wie es klingt hat auch Herodes Besuch“, sprach ich meine Gedanken laut aus und runzelte kurz die Stirn, als ich die Stimme des Glutflüglers hörte. Sie klang etwas rauer als sonst. Ob er sich wohl erkältet hatte oder ähnliches?


---> Adams Zuhause

(kommt von Kazumas Praxis)

Als Antwort kam von mir nur ein Nicken und eine leichte Regung meiner Mundwinkel, welche den Ansatz eines Lächelns darstellten. Wenn man mich kannte, dann ein unverkennbares Zeichen meiner Zustimmung. Für mich das Tee trinken und Kuchen essen bei Kazuma jedoch stets eine willkommene Abwechslung, weshalb ich sie auch nur selten bis gar nicht ausschlug. Um das abzulehnen, würde ich schon einen sehr guten Grund haben müssen. Zügig ging es jedoch dann in Richtung von Adams Haus und am Stand der Sonne konnte man bereits erkennen, wie viel Zeit eigentlich vergangen war. Es würde nicht mehr allzu lange dauern, bis es dunkel werden würde. Das hieß wohl, dass es nach dem Besuch bei Adam dann auch schon nach Hause gehen konnte. Pele hatte ich bereits vorgeschickt, so war es schon recht sicher gewesen, dass heute nichts mehr Großartiges auf dem Plan stehen würde. Außerdem hatte sich Pele auch eine Pause verdient.
Schließlich hatten wir Adams Zuhause schon fast erreicht und wie auch Kazuma konnte ich mir nicht unbekannte Stimmen vernehmen, welche man schließlich beim Näherkommen auch den entsprechenden Drachen zuordnen konnte. Sie waren schließlich auch nur schwer zu übersehen.

(Keanu -> Adams Zuhause)